Vor ein paar Tagen stand ich bei Aldi an der Kasse. Vor mir eine Mutter mit ihrem Sohn. Der Junge war ungefähr 4 Jahre alt und saß vorne im Sitz des Einkaufswagens. Die Mutter hatte sowohl den Wagen voller Lebensmittel geladen als auch ihren Sohn vorne in seinem Sitz mit Lebensmitteln nahezu zugebaut. Das störte ihn aber keineswegs, ganz im Gegenteil. Er schien das ganz cool zu finden. „Du liebe Zeit“, staunte ich, „Bist du so stark, dass du das alles tragen kannst?“ Er nickte stolz. „Ja“, erklärte er. „Ich bin stark!““Ja, das sehe ich“, bekräftigte ich ihn. Seine Mutter, die inzwischen die Lebensmittel auf das Kassenband legte, wandte sich lächelnd um und sagte: „Anton* und seine Schwester sind eine super Hilfe beim Einkaufen.“ Der Junge sah mich an – wieder mit stolzem Blick. „Ich helfe.“, erklärte er triumphierend und arbeitete sich langsam aus dem Lebensmittelberg um ihn herum heraus, indem er ein Teil nach dem anderen auf das Kassenband lud. „Das finde ich super.“, sagte ich anerkennend zu ihm – und dachte einmal mehr, wie einfach doch Prävention ist. In nur einer Minute war dieses Kind mit wichtigen Präventionsthemen konfrontiert worden und hatte Wichtiges erlebt:
„Ich bin stark. So viele Lebensmittel sind auf mir drauf und ich halte das aus.“
„Auch Erwachsene brauchen manchmal Hilfe. Ich kann meiner Mama helfen.“
„Ich kann etwas bewirken. Meine Mama freut sich über meine Hilfe.“
All diese Erfahrungen enthalten wichtiges Potential für ein Kind, nicht zum Opfer von Missbrauch und/oder Gewalt zu werden.